Spätestens seit der Corona-Pandemie und den ersten Hamsterkäufen mit leeren Nudel- und Klopapierregalen, machen sich die Menschen in Deutschland Gedanken zur privaten Katastrophenvorsorge. Mit dem ausgebrochenen Krieg in Europa ist das Thema erneut sehr präsent. So haben sich auch bei PSvdL die Diskussionen gehäuft, welche Vorsorge einerseits und welches Verhalten andererseits in Katastrophenfällen angemessen ist.
Aus diesem Grund haben wir dem Thema ein internes „Learning Nugget“ gewidmet, um grundlegende Informationen sowie Empfehlungen, bspw. der Bundesregierung, zu teilen und eine Plattform für die Diskussion unter den Mitarbeiter:innen zu bieten.
Welche Gefahrensituationen gibt es?
Das Thema wirft zunächst die Frage auf: Was ist ein Katastrophenfall und welche Situationen gilt es zu unterscheiden? Als Katastrophe wird ein Ereignis bezeichnet, welches das Leben, die Gesundheit oder die lebensnotwendige Versorgung der Bevölkerung, Tiere, erhebliche Sachwerte oder die natürlichen Lebensgrundlagen in so ungewöhnlichem Maße gefährdet oder beeinträchtigt, dass zur Beseitigung die einheitliche Lenkung aller Katastrophenschutzmaßnahmen sowie der Einsatz von Einheiten und Einrichtungen des Katastrophenschutzes erforderlich sind. Mögliche Gefahrensituationen können beispielsweise durch Unwetter, Stromausfälle, Pandemien oder Kriegen sowie dessen Auswirkungen entstehen. Insbesondere das Szenario des Stromausfalls sollte dabei genauer betrachtet werden, da einerseits viele unterschiedliche Katastrophen Auslöser für Stromausfälle sein können und andererseits unsere Gesellschaft in einem solchen Szenario besonders großen Risiken ausgesetzt wäre.
Wie sieht eine angemessene Vorsorge aus?
In Deutschland ist das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK) im Falle von entsprechenden Katastrophensituationen zuständig. Das BKK empfiehlt für mindestens zehn Tage ausreichend Wasser und Lebensmittel vorzuhalten. Konkret bedeutet dies, pro Person und Tag 2 Liter Flüssigkeit und Lebensmittel für 2200 kcal zu bevorraten. Wichtig ist dabei, dass die Lebensmittel ordnungsgemäß gelagert werden, also möglichst dunkel, trocken und kühl. Darüber hinaus sollte auf eine lange Haltbarkeit geachtet werden. Auf der Website des BKK gibt es dazu einen ausführlichen Leitfaden sowie eine Checkliste zur Bevorratung. Es lohnt sich, auf beides einen Blick zu werfen!
"Ihr Ziel muss es sein, 10 Tage ohne Einkaufen überstehen zu können. Die Lösung liegt in Ihrer Verantwortung. Ob und wie viel Sie vorsorgen, ist eine persönliche Entscheidung."
Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
Was gilt es darüber hinaus zu beachten?
Das Thema Vorsorge stellt einen dauerhaften Prozess dar. Das bedeutet, man kann nicht einmalig einen Großeinkauf tätigen und das Thema damit als erledigt betrachten. Vielmehr empfiehlt es sich, Routinen in den Alltag einzubauen: der Lebensmittelvorrat sollte stets beim täglichen Kochen Verwendung finden. Ältere Lebensmittel werden zuerst verbraucht, Neuere hinten einsortiert.
Im Katastrophenfall benötigt man außerdem auch Gegenstände, die nicht auf Strom oder den Wasseranschluss angewiesen sind. Beispielsweise ist es ratsam eine Kochalternative, zum Beispiel einen Gasgrill oder eine Kochplatte zu besitzen, um im Falle eines Stromausfalls Mahlzeiten zubereiten und Wasser abkochen zu können. Größere Wasserbehälter, ein Wasserfilter oder Reinigungstabletten, ein Erste-Hilfe-Kit sowie ein Batterie- oder Solarbetriebenes Radio stehen ebenfalls oben auf der Liste. So ist man im Ernstfall selbst gut gerüstet und hat die Möglichkeit informiert zu bleiben, denn im Katastrophenfall kann es schnell vorkommen, dass Internet- und Telefonnetze nach kurzer Zeit nicht mehr funktionsfähig sind.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass das Thema nicht besonders komplex ist, jedoch einige wichtige Grundsätze beachtet werden sollten. Daher ist es wichtig, sich rechtzeitig mit den Themen Katastrophenschutz und -vorsorge auseinanderzusetzen, um im Ernstfall vorbereitet zu sein und hierdurch sich selbst und anderen zuverlässig helfen zu können. So haben sich auch schon einige Kolleg:innen im Anschluss an das Learning Nugget an die Vorsorge begeben. Neben der fachlichen Begleitung zur Krisenvorsorge, sind unsere Mitarbeiter:innen nun auch im privaten Kontext mit dem Thema Vorsorge vertraut.