Die kommunale Wärmeplanung (KWP) hat in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen – insbesondere, weil bisherige Fördermaßnahmen zur individuellen Wärmewende nur bedingt erfolgreich waren. Um die Wärmewende voranzutreiben, wurden die Kommunen als zentrale Akteure der Daseinsvorsorge mit dem Wärmeplanungsgesetz stärker in die Verantwortung genommen. Ihre Aufgabe ist es, nachhaltige, effiziente und zukunftsweisende Wärmeversorgungskonzepte zu entwickeln, die den spezifischen Gegebenheiten vor Ort gerecht werden. Damit verbunden ist eine ganzheitliche Perspektive, die es den Kommunen ermöglicht, umfassende Strategien für eine klimafreundliche Wärmeversorgung zu entwickeln.
Herausforderungen für die Kommunen
In ihrer zentralen Rolle sind die Kommunen mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Eine Studie des Kompetenzzentrums Kommunale Wärmewende der Deutschen Energie-Agentur (dena) aus dem Jahr 2023 zeigt, dass nur 15 % der befragten Kommunen bereits mit der kommunalen Wärmeplanung begonnen haben. Der Großteil der Kommunen befindet sich noch in der ersten Phase, der Bestandsanalyse .
Die kommunale Wärmeplanung ist eine komplexe Herausforderung: Die Kommunen müssen umfangreiche Daten sammeln, selektieren und aufbereiten, Szenarien entwickeln und dabei sowohl technische, wirtschaftliche als auch gesellschaftliche Aspekte berücksichtigen. Ohne standardisierte Werkzeuge sind die Kommunen auf sich gestellt und müssen eine Vielzahl von Annahmen treffen. Dadurch wird die Wärmeplanung aufwändiger und es erschwert die Vergleichbarkeit der Wärmepläne.
Leitfaden und Technikkatalog als Lösungsansatz
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, haben das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) einen Methodik-Leitfaden für die Kommunale Wärmeplanung entwickeln lassen. Ein zentrales Element dieses Leitfadens ist der Technikkatalog, der die Kommunen als standardisiertes Werkzeug zur Annahme von Rahmenbedingungen unterstützt.