𝟮𝟱𝟵 𝗧𝘀𝗱. 𝗧𝗼𝗻𝗻𝗲𝗻 𝗔𝗺𝗺𝗼𝗻𝗶𝗮𝗸 – 𝐃𝐞𝐫 𝐞𝐫𝐬𝐭𝐞 𝐇𝟐𝐆𝐥𝐨𝐛𝐚𝐥-𝐀𝐛𝐧𝐚𝐡𝐦𝐞𝐯𝐞𝐫𝐭𝐫𝐚𝐠 𝐬𝐞𝐭𝐳𝐭 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭 𝐚𝐮𝐟 𝐖𝐚𝐬𝐬𝐞𝐫𝐬𝐭𝐨𝐟𝐟 𝐢𝐧 𝐬𝐞𝐢𝐧𝐞𝐫 𝐑𝐞𝐢𝐧𝐟𝐨𝐫𝐦, 𝐬𝐨𝐧𝐝𝐞𝐫𝐧 𝐚𝐮𝐟 𝐞𝐢𝐧 𝐇𝟐-𝐃𝐞𝐫𝐢𝐯𝐚𝐭...
Wasserstoff gilt als ein Schlüsselelement der Energiewende, ist jedoch nur schwer über weite Strecken zu transportieren. Eine Möglichkeit, den Wasserstoffhochlauf zu unterstützen, bieten daher H2-Derivate wie Ammoniak, synthetisch hergestellte Erdgase (L-SNG), Methanol sowie Liquid Organic Hydrogen Carrier (LOHC). H2-Derivate sind chemische Verbindungen, die ein H2-Folgeprodukt darstellen und als effiziente Energieträger und somit auch als H2-Speichermedium dienen.
In unserem ersten Beitrag zur Reihe H2-Derivate möchten wir anhand von zwei Fragen einen Überblick geben:
𝗪𝗲𝗹𝗰𝗵𝗲 𝗘𝗶𝗻𝘀𝗮𝘁𝘇𝗺ö𝗴𝗹𝗶𝗰𝗵𝗸𝗲𝗶𝘁𝗲𝗻 𝗵𝗮𝗯𝗲𝗻 𝗛𝟮-𝗗𝗲𝗿𝗶𝘃𝗮𝘁𝗲?
- 𝘿𝙞𝙧𝙚𝙠𝙩𝙚 𝙉𝙪𝙩𝙯𝙪𝙣𝙜: H2-Derivate wie Ammoniak, Methanol oder L‑SNG substituieren in der Industrie bestehende fossile Bedarfe und lassen zusätzlich neue Herstellungsprozesse entstehen. Zudem können sie im LKW‑, Flug- oder Schiffsverkehr als Kraftstoff verwendet werden.
- 𝙄𝙣𝙙𝙞𝙧𝙚𝙠𝙩𝙚 𝙉𝙪𝙩𝙯𝙪𝙣𝙜: H2-Derivate (wie LOHC) eignen sich hervorragend für den Transport und die Speicherung von Wasserstoff und können nach dem Transport wieder in Wasserstoff zurück umgewandelt werden.
𝗪𝗲𝗹𝗰𝗵𝗲 𝗩𝗼𝗿- 𝘂𝗻𝗱 𝗡𝗮𝗰𝗵𝘁𝗲𝗶𝗹𝗲 𝗵𝗮𝗯𝗲𝗻 𝗛𝟮-𝗗𝗲𝗿𝗶𝘃𝗮𝘁𝗲 𝗴𝗲𝗴𝗲𝗻ü𝗯𝗲𝗿 𝗿𝗲𝗶𝗻𝗲𝗺 𝗪𝗮𝘀𝘀𝗲𝗿𝘀𝘁𝗼𝗳𝗳?
H2-Derivate lassen sich aufgrund ihrer höheren volumetrischen Energiedichte oft einfacher und sicherer über große Distanzen transportieren als reiner Wasserstoff. Hinzu kommt, dass häufig bereits vorhandene Transportinfrastrukturen genutzt werden können. Eine Umwandlung in ein Derivat ermöglicht eine Abdeckung verschiedener Anwendungsbereiche.
Die Nachteile der Derivate resultieren hauptsächlich aus den weiteren notwendigen Umwandlungsschritten, die den Wirkungsgrad reduzieren und zu höheren Kosten führen. Zudem befinden sich die Umwandlungsprozesse noch im Entwicklungsstadium und sind größtenteils noch nicht im industriellen Maßstab auf dem Markt etabliert.
H2-Derivate sollen in Zukunft bevorzugt aus emissionsarmem Wasserstoff hergestellt werden, um zur Klimaneutralität verschiedener Anwendungssektoren beizutragen. In den folgenden Posts unserer „H2-Insights“-Reihe stellen wir die gängigsten Derivate im Detail vor und ordnen ihre Marktrelevanz für Deutschland ein.